Das Tonfeld ist ein flacher Holzkasten mit festen Grenzen von etwa 38x42x3 cm der eben mit Tonerde ausgestrichen ist. Das formbare Material bietet den Händen Halt,vermittelt Berührung und ist der Handlungsabsicht verfügbar. Das Material lässt jede Bewegung und Berührung zu. Während des Arbeitens beginnt ein Dialog zwischen den Bewegungen der Hände und der Ausgestaltung des Materials.
Im weichen Ton können wir Spuren legen und wieder löschen, es kann gegraben, gegriffen, geknetet, gedrückt, gematscht, gewühlt und geklopft werden, alles also was das Material sinnlich in uns bewegt und anregt kann über das Material ausgelebt und erlebt werden. Eine Schale mit warmen Wasser steht bereit und wird je nach Bedarf mit in das Geschehen am Feld einbezogen. Für das positive Gedeihen der Prozesse ist ein geschultes Gegenüber unumgänglich. Es ist wichtig das der Ablauf beobachtet, verstanden und zum Schluss in wenigen Worten zusammengefasst wird. Alles was am Tonfeld erarbeitet und durch die Begleitung bewusst gemacht wird hat Rückwirkungen im Alltag. In der Arbeit am Tonfeld wird nicht gewertet, aufgedeckt oder berurteilt. Im Vordergrund steht das Bedürfnis und seine Handlungsabsicht bzw. wie es sich darin erfüllt oder nicht erfüllt. Es geht darum dieses Bedürfnis anzunehmen und in seine Handlungen neu einzugliedern. Der Begleiter gibt keine spezifische Aufgabe vor, so kann sich die Bewegung der Hände ganz in den Dienst des Entwicklungsbedürfnisses stellen. Hier werden Bedingungen gegeben und Möglichkeiten angesprochen in denen der Erlebende sein Bedürfnis artikulieren und darin bestärkt auch erfüllen kann.
Für wen ist Tonfeld?
Da die Arbeit von Entwicklung ausgeht ( kein Angebot im Sinne des Heilsgesetzes) ist sie für alle Menschen geeignet.
In der Arbeit kann Stärkung, Auseinandersetzung und Entfaltung erlebt werden.
- in schwierigen Lebensphasen
- in belastenden Situationen, seelischer und schulischer Art
- bei Verhaltensauffälligkeiten
- bei Angstzuständen
- bei traumatischen Erlebnissen
-zur Stärkung des Selbstvertrauens und der Eigenkompetenz.
Das Tonfeld bietet als Handlungsfeld die Möglichkeit festgefahrene Strukturen
zu verändern, emotionale Defizite nachzuholen, Entwicklungsblockaden zu lösen.
Hintergrund:
Die Arbeit am Tonfeld wurde 1972 von Prof. Heinz Deuser erfunden und wird bis
heute von Ihm im Zentrum für Gestaltbildung in Hinterzarten- Freiburg fortgeführt.
Die Arbeit ist mittlerweile in vier Ländern. in der Schweiz, in Frankreich, Österreich
und in Deutschland bundesweit vertreten
Sie wird angewandt an Schulen, in therapeutischen Einrichtungen, Kliniken,
Kindergärten, Beratungsstellen, in kunsttherapeutischen und ergotherapeutischen Einrichtungen und Praxen.